Alexander von Humboldt (1769-1859)

Vor rund 220 Jahren ging Alexander von Humboldt auf seine berühmten Entdeckungsreisen. Überall wurde er anlässlich seines 250. Geburtstages als herausragender Wissenschaftler und als Wort-Schöpfer der Ökosysteme gefeiert.

Alexander von Humboldt gilt zurecht als einer der stärksten Befürworter einer faktenbasierten Wissenschaft. Gleichzeitig hat er aber immer auch die Wechselwirkung der menschlichen Kulturen mit den jeweils vorgefundenen Ökosystemen betont. Und nicht nur das, er forderte die Wissenschaftler dazu auf, die Natur zu (er)spüren. Ansonsten würden sie zwar die Natur beschreiben können, aber das Wesen der Natur an sich bliebe ihnen verschlossen. Er hat sich aber nicht nur für das Wesen der Natur eingesetzt sondern auch für das Wesen des Menschen als Teil dieser Natur, für dessen elementare Rechte und Bedürfnisse. Alexander von Humboldt kann man in diesem Sinne nicht nur als einen früheren Vorläufer eines transdisziplinären Wissenschaftsverständnisses betrachten, sondern auch als einen Verfechter eines sowohl empirisch als auch kulturell bestimmten Umgangs mit der Natur und der gesellschaftlichen Institutionen.

Leider ist in den letzten 200 Jahren dieses ganzheitliche Wissenschaftsverständnis völlig an den Rand gedrängt worden. Mit alex2020 möchten wir gern den Faden von Alexander von Humboldt wieder aufnehmen und neben den unverzichtbaren objektiven Daten gleichberechtigt solchen Variablen Raum geben, die für zugewiesenen übergeordnete, systemische Systemzwecke stehen, das wofür? bzw. das warum?. Diese Faktoren sind für eine systemische Betrachtung absolut notwendig. Gleichzeitig sind diese Variablen eindeutig subjektiv. Das Ziel ist nicht der naturwissenschaftliche Beweis für einen zugewiesenen Systemzweck, sondern die Formulierung einer gesellschaftlich akzeptierten Arbeitshypothese. Es braucht die gesellschaftliche Legitimation für die Abwägung der unterschiedlichen Interessen. Wie wir heute leider schmerzlich erfahren übersteigt diese Aufgabe sowohl den marktwirtschaftlichen Verteilungsmechanismus als auch kurzfristige politische Mehrheiten.

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